AUDIOGUIDE HEIDELBERG, AUDIO TOUR

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Audioguide von Heidelberg

Audiodatei 1: Einführung

In diesem Audioguide stellen wir Ihnen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Highlights und auch die eine oder andere Kuriosität von Heidelberg vor, denn sie ist ohne Zweifel eine der schönsten Städte in ganz Deutschland. Wenn man einen Amerikaner oder einen Chinesen fragen würde, welchen Ort in Deutschland er schon einmal besucht hat oder gerne mal besuchen würde, dann kann man guten Gewissens davon ausgehen, dass unter den Antworten auch der Name von Heidelberg fallen wird. Ohne zu übertreiben kann die Stadt am Neckar als einziges Freilichtmuseum bezeichnet werden. Mit dem imposanten Heidelberger Schloss, der unglaublich gut erhaltenen Altstadt und der unmittelbaren Nähe zur Natur bietet sich hier eine Schönheit und Vielfalt, die Besucher aus der ganzen Welt staunen lässt. Heidelberg hatte das große Glück, keine bedeutende Industriestadt des Nazi-Regimes gewesen zu sein, weshalb die Alliierten davon absahen, diese Stadt zu bombardieren. Hier in Heidelberg leben knapp 159.000 Einwohner, wovon ein gutes Fünftel davon in der berühmten Heidelberger Universität studiert.

Damit Sie bei Ihrem Aufenthalt in Heidelberg kein sehenswertes Highlight verpassen, haben wir für Sie die schönsten Sehenswürdigkeiten nachfolgend in diesem Audioguide zusammengestellt, die sie alle bequem zu Fuß besichtigen können. Wir wünschen Ihnen viel Spaß auf Ihrer Audiotour durch Heidelberg. 

Audioguide von Heidelberg - Einführung

1. Audioguide Einführung

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

1. Audioguide Einführung

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 2: Heidelberger Schloss

Unsere erste Station mit dem Audioguide ist, wie sollte es anders sein, das Heidelberger Schloss, die berühmteste Ruine Deutschlands und gleichzeitig auch das Wahrzeichen der Stadt. Der Weg führt von der Altstadt in nur ca. 15 Gehminuten über einen kleinen Pfad hinauf zur Anlage.

Im 13. Jahrhundert errichteten die Pfalzgrafen bei Rhein und späteren Kurfürsten oberhalb von Heidelberg ihre erste Residenz als Wehrburg mit Türmen, Kasematten und Gräben. Aus der befestigten mittelalterlichen Burg entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte ein repräsentatives Schloss. Heute zählt Schloss Heidelberg mit seinen Renaissance-Palästen zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern in Deutschland.

Im 17. Jahrhundert wurde die Pfalz in den Dreißigjährigen Krieg und in den Pfälzischen Erbfolgekrieg verwickelt. Französische Truppen sprengten in mehreren Angriffen die mächtigen Mauern. Die Kurfürsten verloren daraufhin im 18. Jahrhundert das Interesse an dem stark beschädigten Schloss und verlegten ihre Residenz nach Mannheim. Die notdürftig reparierten Schlossgebäude verfielen zusehends im Laufe der Zeit und brannten 1764 nach zwei Blitzeinschlägen aus.

Für Reisende, Maler und Poeten waren um 1800 die malerisch über dem Neckar gelegenen Überreste von Schloss Heidelberg der Inbegriff einer romantischen Ruine. In Gedichten, Liedern und Bildern verewigten sie das stimmungsvolle Denkmal. Nur langsam entwickelte sich auch ein Bewusstsein, die geschichtsträchtige Schlossruine zu erhalten.

Um 1900 entbrannte der sogenannte „Schlossstreit“: Fachleute diskutierten heftig einen möglichen Wiederaufbau des Schlosses, denn ein mächtiges Schloss, zerstört und aus dem Dornröschenschlaf zu alter Pracht wiedererweckt, traf damals den Geschmack vieler Zeitgenossen. Doch die Vertreter der Denkmalpflege setzten sich letztendlich durch. Man entschied sich für das „Bewahren“ des Schlosses als Ruine. Nur der Friedrichsbau wurde im Stile des Historismus ergänzt und wieder eingerichtet. 

Audioguide von Heilderberg - Heidelberger Schloss
Audioguide von Heilderberg - Heidelberger Schloss

2. Audioguide Heidelberger Schloss

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

2. Audioguide Heidelberger Schloss

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 3: Deutsches Apothekenmuseum

Wir nutzen unseren Aufenthalt im Heidelberger Schloss für eine Besichtigung des Deutschen Apothekenmuseums, dass sich hier befindet. Mitte des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung einer Stiftung entstanden, gilt das Deutsche Apothekenmuseum heute als wichtigstes Museum zum Thema Pharmazie im deutschsprachigen Raum. Es ist auch für Laien sehr interessant zu sehen, wie sich die Ausstattung einer Apotheke im Laufe der Jahre gewandelt hat.

Wie man die Heilkräfte der Natur vor allem im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit nutzte, zeigt ein spannender Rundgang mit dem Audioguide durch die Ausstellung im Untergeschoss des Ottheinrichsbaus, einer aus dem 16. Jahrhundert stammenden, palastartigen Erweiterung des Schlosses. Unter den rund 1.000 Arzneimitteln gibt es neben pflanzlichen Stoffen so manche Kuriosität zu entdecken; so schätze man pulverisierte Mumie im 16. Jahrhundert als Heilmittel gegen Husten, Halsweh, Schwindel, Herzweh, Zittern und Kopfschmerzen.

Besondere Highlights sind die komplett erhaltenen Innenausstattungen historischer Apotheken aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Von den bemalten Schränken alter Klosterapotheken führt der Rundgang über prächtige Apotheken aus der Barockzeit bis zu eleganten Einrichtungen aus der Biedermeierzeit. Beeindruckend ist die Sammlung von kostbaren Apothekengefäßen aus Glas, Fayencen, abgeleitet von der italienischen Stadt Faenza, und bunt bemalter zinnglasierter italienischer Keramik, Majolika genannt. Im kuppelüberwölbten Apothekerturm begeistert zudem das Labor mit allerlei Gerätschaften.

Seit 2019 gibt es hier auch einen herrlich angelegten Apotheken-Garten. Dort finden sich viele Pflanzen, die schon im 16. Jh. am Schlossberg wuchsen, im sogenannten „Hortus medicus“, dem Medizinalgarten des damaligen kurfürstlichen Hofapothekers Philipp Stefan Sprenger. Da sich der Garten im nicht öffentlich zugänglichen Teil der Schlossanlage befindet, ist er nur durch eine Führung zu sehen. 

Audioguide von Heidelberg - Deutsches Apothekenmuseum

3. Audioguide Deutsches Apothekenmuseum 

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

3. Audioguide Deutsches Apothekenmuseum 

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 4: Kornmarkt

Wir verlassen nun das Schlossgelände und begeben uns mit unserem Audioguide zum nur ca. 15 Gehminuten entfernten Kornmarkt aus dem frühen 16. Jahrhundert, den zentralen Platz in der Altstadt, um den herum eine ganze Reihe von Heidelbergs Sehenswürdigkeiten zu finden sind.

Auf dem Kornmarkt stand ab dem 13. Jahrhundert das Heilig-Geist-Spital. Die Umrisse des Spitals kann man heute noch auf den Pflastersteinen erkennen.

1551 wurden die umliegenden Gebäude an die Universität übertragen. Jedoch befanden sie sich in einem so schlechten Zustand, dass die Universität sie nicht nutzen konnte. 1557 richtete der Stadtrat ein Gesuch an Kurfürst Ottheinrich, in dem er darum bat, die ehemaligen Spitalsgebäude abzureißen und einen Milch- und Krautmarkt auf dem Areal anlegen zu dürfen, dem schließlich stattgegeben wurde. Der im Folgenden entstandene Milch- und Krautmarkt wurde – zur Unterscheidung von dem älteren Marktplatz an der Heiliggeistkirche – auch Neuer Markt genannt. Die Bezeichnung Kornmarkt setzte sich erst im späten 17. Jahrhundert durch.

Den Mittelpunkt des Platzes bildet heute die sogenannte Kornmarkt-Madonna. Diese Skulptur, die auch als Muttergottesbrunnen bezeichnet wird, stammt aus dem Jahr 1718 und wurde vom Bildhauer Peter van den Branden erschaffen. Bemerkenswert sind die vergoldete Krone der Maria und die ebenfalls vergoldete Weltkugel, auf der sie steht. Die sich darum windende Schlange war ein Symbol der sogenannten „Gegenreformation“, also des Kampfes gegen den vermeintlichen Irrglauben der Protestanten.

Auf dem Sockel steht geschrieben „NON STATUAM AUT SAXUM SED QUAM DESIGNAT HONORA“, was übersetzt bedeutet „NOCH STEIN NOCH BILD NOCH SÄULEN HIER
DAS KIND UND MUTTER EHREN WIR“.

Wir begeben uns nun auf der Hauptstraße zur 150 Meter entfernten Heiliggeistkirche, unserer nächsten Station im Audioführer. 

Audioguide von Heidelberg - Kornmarkt

4. Audioguide Kornmarkt

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

4. Audioguide Kornmarkt

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 5: Heiliggeistkirche

Mitten in der Altstadt steht die Heiliggeistkirche und bestimmt, zusammen mit dem Schloss, das Bild Heidelbergs.
Zwischen 1398 und 1515 errichtet und baulich immer wieder verändert, ist die Kirche eine Mischung aus Gotik und Barock und vor allem mit der religiösen und wissenschaftlichen Stadtgeschichte Heidelbergs verbunden.
So war das Langhaus lange Zeit das Zuhause der Bibliotheca Palatina, einer der wichtigsten Renaissance-Bibliotheken, und wechselte mehrfach zwischen lutherischem bzw. reformiertem und katholischem Bekenntnis.
Kaum zu glauben, aber bis 1936 war die Kirche im Inneren durch eine Mauer in einen katholischen und einen evangelischen Teil getrennt. Schließlich gelang jedoch der Kompromiss und heute ist sie gänzlich im Besitz der evangelischen Kirche.

Sie sticht durch ihr relativ schmuckloses Äußeres hervor, wobei sie dabei durchaus monumental wirkt. Typisch für die Heiliggeistkirche sind die kleinen Ladenanbauten, die zwischen den Strebepfeilern eingefügt sind. Während früher Blumenhändler, Schuhmacher und Bäcker zu finden waren, sind heute neben kleinen Buchläden vor allem Andenkengeschäfte dort untergebracht.

Die Heiliggeistkirche ist eine dreischiffige Hallenkirche. Sie ist nach Osten ausgerichtet. Der Innenraum der Heiliggeistkirche ist einer der eindrucksvollsten spätgotischen Kirchenräume in Süddeutschland. Die Atmosphäre des Raumes beeindruckt jeden Besucher.

Ein hohes, schmales Langhaus mit zwei breiten Seitenschiffen, das am Ende einen hellen, lichtdurchfluteten Chor erkennen lässt. Ehrfurchtgebietend, aber auch Geborgenheit und Vertrauen vermittelnd, so hat diese Kirche über Jahrhunderte auf Besucher gewirkt.

Vor der Reformation war der ganze Kirchenraum mit prächtigen Altären, Heiligenbildern, Taufsteinen und Orgeln ausgestattet; diese sind in der Reformationszeit durch Bildersturm entfernt und zerstört worden. Der Kirchraum war also ursprünglich nicht so schlicht wie Sie ihn heute sehen.

Wer mag, kann gegen eine kleine Spende die 208 Stufen des Kirchturmes erklimmen und von der Aussichtsplattform in 38 Metern Höhe den Blick über die Heidelberg Sehenswürdigkeiten und die Umgebung genießen.

Wir begeben uns nun mit unserem Audioguide weiter auf der Hauptstraße durch die Altstadt Richtung Universität. 

Audioguide von Heidelberg - Heiliggeistkirche
Audioguide von Heidelberg - Heiliggeistkirche

5. Audioguide Heiliggeistkirche

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

5. Audioguide Heiliggeistkirche

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 6: Die Altstadt mit der Hauptstraße

Sie werden sich jetzt sicherlich fragen, was denn eine Hauptstraße unter den Sehenswürdigkeiten dieser Stadt sucht? Ganz einfach, bei der Heidelberger Hauptstraße handelt es sich mit einer Länge von 1,6 Kilometern um die längste Fußgängerzone in ganz Europa. Sie ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Heidelberg und Dreh- und Angelpunkt der Altstadt.

Schon bevor die Stadt gegründet wurde im 13. Jahrhundert, war dort, wo die sich die heutige Hauptstraße befindet ein Verkehrsweg, der nach der Gründung in seinem Verlauf als Straße beibehalten wurde. Damals verlief die Straße nur vom Karlstor aus bis zum heutigen Universitätsplatz, bis sie mit der Stadterweiterung im 14. Jahrhundert ihre jetzige Länge erhielt. Zu der Zeit standen an beiden Enden je ein großes Tor, wie heute noch das Karlstor am östlichen Ende, das auch noch gut erhalten ist und als Heidelberger Sehenswürdigkeit gilt.

Wenn Sie sich jetzt einmal umsehen, dann fallen Ihnen bestimmt die vielen älteren Gebäude auf, die mit ihrem gut erhaltenen Zustand das Bild der Straße schmücken. Dazu zählen zum Beispiel das Haus zum Riesen, das Hotel zum Ritter St. Georg, die Heiliggeistkirche, das Rathaus und viele mehr, die schon seit vielen Jahren an der Hauptstraße überdauern. Genießen Sie den entspannten Bummel und setzen Sie sich in eines der zahlreichen Cafés mit ihrem südländischen Flair. Zur Weihnachtszeit im Winter ist die Straße festlich geschmückt. Ebenso lohnt sich auch ein Besuch in dem Kurpfälzischem Museum, dass sich etwas 200 Meter hinter dem Universitätscampus befindet.

In den vielen historischen Gebäuden gibt es auch noch einige Gasthäuser die schon mehrere Jahrzehnte existieren. So zum Beispiel das Gasthaus zum Roten Ochsen in der Nähe des Karlsplatzes. Das Gasthaus gilt als traditionsreiches Studentenlokal und wird nun bereits in sechster Generation geführt.

Und unser Tipp: Schauen Sie zwischendurch auch mal in die angrenzenden Seitengassen. Hier geht es ein wenig ruhiger zu und Sie finden dort viele versteckte kleine Läden und schmucke Häuser.

Wir biegen nun links ab in die Grabengasse, wo wir nach ca. 100 Metern auf unsere nächste Station stoßen, die wir mit dem Audioguide erkunden, die Universität von Heidelberg.
 

Audioguide von Heidelberg - Die Altstadt mit der Hauptstraße

6. Audioguide Die Altstadt mit der Hauptstraße

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

6. Audioguide Die Altstadt mit der Hauptstraße

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 7: Universität Heidelberg

Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg wurde bereits im Jahre 1386 gegründet und ist somit die älteste Universität Deutschlands und die drittälteste Uni nördlich der Alpen.

Die Namensgeber sind zum einen der Gründer Kurfürst Ruprecht I. und zum anderen Markgraf Karl Friedrich, der die Universität Anfang des 19. Jahrhunderts neu organisiert und großzügig gefördert hat.

Die Universität nimmt in vielen Studienbereichen einen Spitzenplatz ein, unter anderem in Medizin, Lebenswissenschaften, Physik, Chemie und Mathematik. Sie hat einen ziemlich guten Ruf und wurde zum Beispiel im amerikanischen Ranking für internationale Unis als Nummer 1 gelistet.

Große Namen wie Bunsen, Hegel, Helmholtz, von Eichendorff, Habermas oder Helmut Kohl haben hier studiert oder gelehrt. Bislang gingen elf Nobelpreise an Professoren der Universität Heidelberg.

Die bekanntesten Wahrzeichen der Universität Heidelberg sind die Universitätsbibliothek und der Studentenkarzer, über den wir in der nächsten Datei des Audioguides etwas mehr erzählen.

Obwohl die Universität schon seit ihrer Gründung eine große und bedeutende Sammlung an Schriften hatte und auch einige vereinzelte Bibliotheksgebäude, wurde erst im Jahr 1905 die heutige Universitätsbibliothek eröffnet. Sie gilt als eines der schönsten Bibliotheksgebäude Deutschlands.

Stilistisch ist das Bauwerk eine Mischung aus Renaissance bzw. Manierismus und Jugendstil, was sie architektonisch weitgehend einzigartig macht. Im Inneren befinden sich neben Büsten zahlreicher Gelehrter auch wechselnde Ausstellungen.

Besonderes Highlight ist der Codex Manesse, auch „Große Heidelberger Liederhandschrift“ genannt, die zwischen ca. 1300 und ca. 1340 in Zürich entstand und die umfangreichste Sammlung mittelhochdeutscher Lied- und Spruchdichtung darstellt.

Wir gehen nun weiter zum Studentenkarzer, der sich hinter dem Universitätsmuseum befindet. 

Audioguide von Heidelberg - Universität

7. Audioguide Universität Heidelberg

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

7. Audioguide Universität Heidelberg

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 8: Studentenkarzer

Der von 1778 bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 eingerichtete Studentenkarzer ist eine Heidelberger Sehenswürdigkeit der ganz anderen Art. Damals besaßen Universitäten das Privileg einer eigenen Gerichtsbarkeit und so waren spezielle Gefängnisse für Studierende üblich. Das typische Studentenleben war damals zum großen Teil von den verschiedenen Verbindungen wie Corps, Landsmannschaften und Burschenschaften geprägt. Um Tumulte und Streitereien im Karzer zu vermeiden, wurden die Inhaftierten immer getrennt nach ihrer Zugehörigkeit zu diesen Vereinigungen untergebracht. Im Karzer – vom lateinischen Wort für Kerker abgeleitet – saßen Studenten wegen kleinerer Verstöße oder „Kavaliersdelikte“ ein. Zumeist handelte es sich dabei um Vergehen, Ursache eines feucht-fröhlichen Abend unter Freunden oder nächtliche Ruhestörung. Eine „Haftstrafe“ konnte zwischen drei Tagen und bis zu vier Wochen betragen. Ganz schön viel Zeit, welche die Studenten aber genutzt haben, um sich überall an den Wänden mit ihren Namen, Konterfeis, Geschichten und Logos ihrer Studentenbewegung zu verewigen. Die Kritzeleien sehen ein bisschen aus wie eine Art frühes Graffiti. Ihre Vorlesungen an der Universität durften die Studenten trotzdem besuchen. Anschließend mussten sie sich aber wieder zurück in ihre Zellen begeben.

Ihnen werden als erstes die farbenfrohen Wandmalereien und die lustigen, frechen Sprüche auffallen. Diese stammen ausschließlich aus den letzten Jahren der Nutzung als Gefängnis, als man das Absitzen der Strafe fast als einen Spaß ansah. Für die meisten bedeutete es sogar eine Ehre und jeder wollte wenigstens einmal in seinem Studentenleben hier eingesessen haben. Die „Übeltäter“, die alle an der Ruprecht-Karls-Universität studierten, schienen geradezu stolz auf sich zu sein und verewigten sich darum mit ihren Namen oder entsprechenden Zeichnungen. Während sie für ihre Taten büßten, vertrieben sie sich wahrscheinlich ihre Zeit und Langeweile mit den künstlerischen Aktivitäten, zu denen auch das Einritzen von Sprüchen in die kargen Möbel aus Holz gehörte
Der Studentenkarzer ist eine ganz eigentümliche Zeitreise und nicht umsonst unter den Top-Sehenswürdigkeiten in Heidelberg, die es sich mit dem Audioguide zu erkunden lohnt.

Wir begeben uns nun von der Grabengasse rechts in die Plöck, wo uns nach ca. 150 Metern ein ganz besonders „süßer“ Laden erwartet.
 

Audioguide von Heidelberg - Studentenkarzer

8. Audioguide Studentenkarzer

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

8. Audioguide Studentenkarzer

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 9: Zuckerladen

Wir befinden uns nun vor einem ganz speziellen Laden, der Kinderaugen strahlen lässt und wo auch jeder Erwachsene wieder zum Kind wird. Denn hier befindet sich der Zuckerladen – und das ist wörtlich gemeint. Das hier alles ein bisschen verrückt ist, kann man schon am Eingang sehen, wo ein alter Zahnarztstuhl im Schaufenster steht.
Beim Betreten des Ladens huscht dann unweigerlich ein Moment des Staunens über das Gesicht, denn wenn man die dunkelbraune Holztür öffnet und in den Laden geht, verlässt man das beschauliche Heidelberg und tritt in eine chaotische und aufregende Welt. Bis unter die Decke stapeln sich hier Lollis, Lebkuchen, Gummibärchen, Schokolade und alles, was das Schlemmerherz sonst noch begehrt, süße Spezialitäten aus Jamaika, Peru, Amerika, Afrika und sogar aus Papua-Neuguinea. Überall stehen Regale und Gläser mit schwarzer Lakritze, grünen Gummistreifen, weißen Mäusen, roten Schlangen und gelbem Marzipan. Aber nicht alles ist hier aus Zucker. Zwischen den Einmachgläsern mit Pralinen und Gummibärchen hängen als Dekoration Wahlplakate aus den 90ern, kleine Figuren der Queen und vom Papst stehen auf einem Tisch und Schaufensterpuppen mit merkwürdigen Kostümen in der Ecke. Jeder Zentimeter der 70 Quadratmeter großen Verkaufsfläche stiebt Geschichte aus. Die beiden Inhaber, Marion und Jürgen, kümmern sich außerdem mit viel Liebe und Hingabe um ihre Kunden, da wird dein Einkauf zu einem richtigen Erlebnis.

Auch in Sachen Bezahlen ist der Zuckerladen etwas ganz Besonderes. Feste Preise wären ja zu langweilig, deshalb darf man im Zuckerladen den Preis für seine Süßigkeiten-Tüte würfeln. Also, sehen Sie sich in Ruhe um und lassen Sie Ihre Kinderträume wahr werden.

Wenn Sie sich mit ausreichend Süßigkeiten eingedeckt haben, begeben wir uns Richtung Neckar zur Alten Brücke, unserer nächsten Station im Audioguide, die ca. 10 Gehminuten von hier entfernt ist. 

Audioguide von Heidelberg - Zuckerladen

9. Audioguide  Zuckerladen

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

9. Audioguide Zuckerladen

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 10: Alte Brücke

Die Alte Brücke, eigentlich Karl-Theodor-Brücke genannt nach ihrem Erbauer, wobei sie jedoch kein echter Heidelberger so nennt, ist eines der Wahrzeichen Heidelbergs und eine der am schönsten gelegenen Brücken Deutschlands. Als 1784 die bereits ACHTE Brücke an dieser Stelle durch Hochwasser zerstört wurde – ja, schon richtig gehört, die ACHTE – entschloss sich Kurfürst Karl-Theodor 1786 eine neue, diesmal jedoch steinerne, Brücke bauen zu lassen. Die Alte Brücke verband seitdem die Altstadt Heidelbergs mit dem Neckarufer auf der anderen Seite Heidelbergs. Sie überdauerte die Jahre standhaft bis die Wehrmacht sie 1945 in den letzten Kriegstagen sprengte. Doch schon zwei Jahre später war sie wieder aufgebaut und ist heute eine reine Fußgänger- und Fahrradbrücke. Sie ist eine der wenigen noch erhaltenen Steinbrücken.

Nicht nur, dass die Alte Brücke sich malerisch in das Neckartal einfügt, sie hält auch einige Heidelberger Sehenswürdigkeiten bereit. So wird die Altstadtseite vom noch aus dem Mittelalter erhaltenen Brückentor eröffnet. Auf dem zweiten und siebten Pfeiler steht jeweils eine Statue. Die vordere zeigt den Kurfürsten Karl-Theodor, die hintere die römische Göttin der Weisheit Minerva. Beide Stauen sind als Hinweis auf Karl-Theodor und sein Selbstbild zu verstehen. Das unbestrittene Highlight der Alten Brücke ist jedoch der Brückenaffe: Ein aus Bronze gefertigter Affe, der auf der Balustrade sitzt und in der linken Hand einen Spiegel hält, während die rechte Hand den bösen Blick abwehrt. Er ist das Symbol für Eitelkeit und Spott und hält dem Betrachter im wahrsten Sinne des Wortes den Spiegel vor. Der ursprüngliche Brückenaffe – der heutige sitzt erst seit 1979 hier – berührte mit der rechten Hand seinen Hintern. Der Kopf des Affen ist hohl, sodass man den Kopf für ein lustiges Foto hineinstecken kann. Neben dem Affen sitzen noch zwei Mäuse auf der Mauer. Sie erinnern an das kurfürstliche Kornhaus, das sich ehemals an dieser Stelle neben dem Brückentor befand.

Es heißt, dass, wer die rechte Hand des Affen berührt, wieder nach Heidelberg zurückkehren wird; wenn man den Spiegel anfasst, wird einem Wohlstrand beschert und wer die Mäuse streichelt, der wird mit reichem Kindersegen belohnt werden.

Wir überqueren nun die Brücke und begeben uns mit dem Audioguide Richtung Philosophenweg, was ca. 12 Gehminuten dauert.
 

Audioguide von Heidelberg - Alte Brücke

10. Audioguide Alte Brücke

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

10. Audioguide Alte Brücke

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 11: Philosophenweg

Der Philosophenweg ist der schönste Ort um das romantische Stadtpanorama von Heidelberg zu genießen. Der ca. 2 km lange Weg führt am Südhang des Heiligenbergs entlang. Von dort aus hat man einen fantastischen Blick auf das gegenüberliegende Ufer des Neckars mit der Altstadt, dem berühmten Heidelberger Schloss und dem Königsstuhl.

Der Überlieferung nach, sind hier schon die Gelehrten der Heidelberger Universität entlang geschlendert. Bei der grandiosen Aussicht konnten sie ihren Geist schweifen lassen. Entlang des Weges findet man daher auch Denkmäler von großen Denkern und Dichtern. Neben den berühmten Philosophen gibt es aber noch einen weiteren möglichen Ursprung des Namens: Bis ins 18. Jahrhundert mussten Studenten vor ihrem Fachstudium immer Philosophie im Grundstudium belegen. Diese jungen Philosophen der Universität Heidelberg nutzen damals dann den abgeschiedenen Spazierweg, um sich dort in trauter Zweisamkeit mit jungen Damen zu treffen. Heute hingegen ist der Philosophenweg gleichermaßen bei Spaziergängern, Wanderern und Joggern beliebt. Entlang des rund zwei Kilometer langen Weges wurde ein Garten angelegt. Der Südhang des Heiligenbergs gehört zu den sonnigsten und wärmsten Orten in Deutschland. Aufgrund des besonderen Klimas gedeihen hier auch exotische Pflanzen aus dem Mittelmeerraum und der ganzen Welt. Genießen Sie also die Aussichten auf Ihrem ca. 40-minütigen Spaziergang mit dem Audioguide zu unserer letzten Station, der Thingstätte. 

Audioguide von Heidelberg - Philosophenweg

11. Audioguide Philosophenweg

- Sprache Deutsch
- Format mp3 

11. Audioguide Philosophenweg

- Sprache Englisch
- Format mp3

Audiodatei 12: Thingstätte

Diese Sehenswürdigkeit ist etwas ganz anderes im Vergleich zu den bisherigen Highlights. Bei der Thingstätte handelt es sich nämlich um eine Freilichtbühne, in der bis zu 20.000 Menschen Platz finden.

Wer sich jetzt in das antike Griechenland zurückversetzt fühlt, liegt nur zur Hälfte richtig. Die griechischen Theater dienten zwar durchaus als Vorbild, erbaut wurde die Thingstätte aber ab 1934 nach Plänen des Architekten Hermann Alker vom Reichsarbeitsdienst und Heidelberger Studenten, und wurde von den Nazis zu Propagandazwecken genutzt, die damit einen Versammlungsort nach Art der alten Germanen errichten wollten. Es gab große Pläne für die Thingstätte von Heidelberg, das sozusagen zum Mittelpunkt dieser Bewegung werden und jährliche Festspiele abhalten sollte. Sogar ein Bühnenstück, das hier aufgeführt werden sollte, war bereits geschrieben worden.

Trotz Eröffnung durch Propagandaminister Goebbels im Jahr 1935 verloren die Nazis ziemlich schnell das Interesse an der Freiluftarena, die schon bald nach der Eröffnung langsam verfiel. Trotzdem besteht die Anlage noch heute und tatsächlich zog sie noch bis ins Jahr 2017 mindestens einmal im Jahr viele Besucher an, als hier inoffizielle Walpurgisnacht-Feiern stattgefunden haben – mehrere tausend Menschen trafen sich zu diesen Events, die dann aber von der Stadt verboten wurden.

Heute steht die Thingstätte unter Denkmalschutz und wird im Sommer regelmäßig für Freiluftkonzerte genutzt.

Dies war unsere letzte Station unserer Audioführung im schönen Heidelberg. Wir hoffen, dass es Ihnen gefallen hat und Sie ein paar interessante Dinge über diese tolle Stadt erfahren haben. Sollten Sie noch länger hierbleiben, dann wünschen wir Ihnen noch einen schönen Aufenthalt.


Audioguide von Heidelberg - Thingstätte

12. Audioguide Thingstätte

- Sprache Deutsch
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12. Audioguide Thingstätte

- Sprache Englisch
- Format mp3

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